Wie geht es weiter in Griechenland?
Erst einmal von unserer Seite aus Herzlichen Glückwunsch an die Partei Syriza mit Alexis Tsipras an der Spitze für ihren Wahlerfolg.
Doch wie geht es weiter?
Diese Frage wird sich Tsipras nun stellen müssen. Dass es wegen der Reformen zu einschneidigen Veränderungen kommt das weiß die Bevölkerung ja, wenn auch noch nicht alles, da noch nicht alle Einzelheiten auf den Tisch kamen.
Schade, dass hier Tsipras nicht hart genug geblieben ist. Er hätte den Gläubigern mit einem Austritt aus dem Euro drohen sollen, sie wären am Schluss eingeknickt. Denn eines ist doch klar: ein Austritt Griechenlands aus dem Euro hätte eine nicht vorhersehbare Entwicklung im Finanzsektor nach sich gezogen. Die Folgen kann niemand vorhersehen. Brüssel, Merkel und auch Schäuble hätten es am Ende zu verhindern gewusst, hängt deren ihre weitere politische Tätigkeit davon ab. Dem deutschen Volk erklären zu müssen dass wir jetzt 110 Milliarden verloren haben als erstes, das hätten beide politisch nicht überlebt da bin ich mir sicher.
Eines ist wohl klar: die Bedingungen für ein 3. Hilfspaket sind kaum zu bewältigen und schaden dem Land auf langer Sicht. Auch hier ging es nur um Bankenrettung, nicht um die Rettung Griechenlands. Beim griechischen Volk bleibt von den Geldern kaum was hängen. Ein Mogelpaket ohnegleichen. Doch Tsipras hatte das Volk im Rücken die einen Austritt aus dem Euro nicht haben wollten. Er wird und muss nach verhandeln. Wie weit hier Brüssel und Berlin ihm da entgegen kommt bleibt abzuwarten. Der IWF unter Frau Lagarde hatte es ja schon angedeutet, dass es so nicht gehen wird.
Doch davon abgesehen muss er die ganze Verwaltung umkrempeln das braucht eine Zeit. Weg von Korruption, teils sogar durch Gesetze geschützt, ist eine große Herausforderung. Finanzämter, Grundbücher, Einführung elektronischer Datenverarbeitung, Gesundheitsreform sind die wichtigsten Aufgaben die zuerst angegangen werden müssen. Das wird nicht von heute auf morgen zu bewältigen sein. Nebenbei die Verhandlungen mit der Schweiz weiter vorantreiben, Gelder auf den Konten einfrieren, auch das geht nicht von jetzt auf gleich. Auch die Schweiz hat Gesetze die eingehalten werden müssen und in dem Fall Vorrang haben.
Weiter muss mehr auf Eigeninitiative gesetzt werden, soll heißen: Bauern müssen mehr Kartoffeln und Gemüse anbauen, Olivenhaine müssen wieder gepflegt und die Ernte für eigenes Öl genutzt werden. Dies sollte jedoch das kleinste Hindernis darstellen. Arbeitslosigkeit muss abgebaut werden hin zu einer rentablen Marktwirtschaft. Betriebe benötigen für Investitionen Kredite. Tourismus steht wie gehabt im Vordergrund. Und vor allem: kein weiterer Verkauf staatliches Eigentum. Damit würde sich der Staat selbst schwächen.
Das wäre das gröbste fürs erste was angegangen werden muss. Keine einfache Zeit, weder für die Regierung noch für das griechische Volk. Doch mit eisernem Willen zu schaffen. Schließlich haben sie eine Regierung die nicht in die vergangenen Korruptionssümpfe verstrickt sind.
Hatte diesbezüglich heute eine Debatte mit Freunden, nicht alle sind meiner Meinung und Auffassung das ist wahr. Muss es auch nicht. Sie hatten gute Ideen und ich auch. Am Ende haben wir ein Glas griechischen Wein getrunken, auch auf den bevorstehenden Sieg Tsipras. Dass er die Wahl gewinnt davon waren wir alle überzeugt.
Fortsetzung folgt bestimmt ...