Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. *Art.1, Abs.1 GG*

http://wolfsrebellen-netz.forumieren.com/f11-wolfsrebellen-paperli

Creative Commons Lizenzvertrag

Besucherzaehler
Flag Counter




http://www.naiin.org/

Keine Bestimmung der vorliegenden Erklärung darf so ausgelegt werden, dass sich daraus für einen Staat, eine Gruppe oder eine
Person irgendein Recht ergibt, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung zu setzen, welche auf die Vernichtung der in dieser
Erklärung angeführten Rechte und Freiheiten abzielt. *Artikel 30 aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.*






Spenden und helfen

    “Missbrauch: Erfahrung beider Geschlechter”


    lupa
    admina


    Alter 75
    Laune hab Laune

    “Missbrauch: Erfahrung beider Geschlechter”  Empty

    “Missbrauch: Erfahrung beider Geschlechter”  Empty “Missbrauch: Erfahrung beider Geschlechter”

    Beitrag von lupa So 06 Okt 2013, 16:57

    Ein Mann plant gemeinsame Selbsthilfegruppe

    Über 35 Jahre lebte Kurt D. mit einer Last, die ihm das Leben zur Hölle
    machte. In seiner Kindheit – zwischen seinem 10. und 18. Lebensjahr –
    wurde der heute 64jährige von zwei Freunden der Familie sexuell
    missbraucht. Lange Zeit behielt er dieses "bestgehütete Geheimnis der
    Welt" für sich und sprach mit niemandem über seine Erlebnisse. Das wäre
    auch schwer möglich gewesen, denn Kurt D. hatte die Erinnerungen tief in
    seinem Unterbewusstsein versteckt. Und von dort aus trieben sie ihn
    „massiv in die Enge".

    Mit 40 war er dann auf dem absoluten Tiefpunkt: Getrieben von schweren
    Depressionen begab er sich für mehrere Monate in eine Klinik, und dort
    begann er, sich erstmals mit der Thematik des sexuellen Missbrauchs an
    Kindern zu beschäftigen. Jetzt erst wurde er sich seiner eigenen Situation
    bewusst, und nach längerem Studium der einschlägigen Fachliteratur fasste
    er einen bedeutsamen Entschluss: Die Sache musste endlich raus.

    Auf einem Familienfest sprach er dann erstmals den Satz aus, vor dem er
    sich unbewusst Jahrzehnte gefürchtet hatte: „Ich bin sexuell missbraucht
    worden!“ Was für ihn der erste Schritt in ein neues Leben war, wurde von
    der Familie jedoch keineswegs positiv aufgenommen. Im Gegenteil: Man war
    bemüht, sich von dem „Nestbeschmutzer“ zu distanzieren.

    Kurt D. ist sich sicher, dass sein Schicksal kein Einzelfall ist. Jede
    vierte Frau und jeder zehnte Mann seien in Deutschland als Kind sexuell
    missbraucht worden, vielleicht liege die tatsächliche Dunkelziffer auch
    viel höher. Auf seiner Suche nach Gesprächen stieß der am Theater
    beschäftigte und mittlerweile zum Gesundheitsberater ausgebildete Kurt D.
    immer wieder auf Sprachlosigkeit und eine Mauer des Schweigens. Probleme
    bereitete ihm dabei auch sein Geschlecht: Die bestehenden
    Selbsthilfegruppen sind streng nach Männer und Frauen getrennt. In
    Frankfurt etwa hilft „Wildwasser“ ausschließlich Frauen, das
    männliche Pendant „Bittersüß“ ist auch wirklich nur für Männer da.
    Dabei, so Kurt D., könnte es gerade für Frauen interessant sein, wenn sie
    zu ihren männlichen Leidenskollegen „Brücken schlagen“ könnten.

    Aus diesem Grund will Kurt D. eine neue Gruppe ins Leben rufen, die sowohl
    für Männer wie auch für Frauen offen ist – nicht als Konkurrenz,
    sondern als Ergänzung der bestehenden Institutionen.

    Bei „Bittersüß“ steht man dem Projekt einer „gemischten“
    Selbsthilfegruppe eher skeptisch gegenüber. Zu leicht könnten etwa Frauen
    in ihrem männlichen Gegenüber nicht das Opfer, sondern den Täter sehen.
    Kurt D. sieht das anders: Schließlich würden die Kinder, egal ob Junge
    oder Mädchen, das gleiche erleben.

    Wenn es ihm gelinge, auch nur in einem Fall die unselige
    „Familientradition“ zu brechen, bei der aus früheren Opfern leicht
    Täter würden, dann habe sich die Gruppe und das Wagnis bereits gelohnt.
    Nähere Informationen über die Selbsthilfegruppe erhalten Interessierte
    unter der Rufnummer: 04503 892782

    -

    Unterstützen Sie netzwerkB:
    http://netzwerkb.org/jetzt-unterstuetzen/

      Bildgröße ändern

      Aktuelles Datum und Uhrzeit: Mi 27 Nov 2024, 23:39