Blockupy-Newsletter Oktober 2014
Liebe Blockupy-Aktive,
liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Genossinnen und Genossen!
Im Sommer haben wir gesagt: Wir lassen das Krisenregime nicht die Agenda setzen.
Blockupy bereitet sich auf starke, transnationale Proteste zum „Tag X“ vor, im Frühjahr gegen die EZB-Eröffnung: Es gibt dort nichts zu feiern - Austerity kills!
Das Blockupy-Festival Ende November wird dagegen zum europaweiten Treffpunkt von Gruppen, Organisationen und Netzwerken gegen das Austeritäts-Regime, zum Raum für unsere Debatten und gemeinsamen Protest: #talk #dance #act!
All das wird getragen von den Blockupy-Aktiventreffen, zuletzt am 14.9. in Frankfurt. Und in Brüssel trafen sich, eingeladen durch die internationale Blockupy-Co, Gruppen, Organisationen und Netzwerke, um diese Debatten zu beginnen, sie alle werden auch zur EZB kommen.
Blockupy ist da, und darüber berichtet dieser Newsletter.
1. Aktiventreffen am 14.9. in Frankfurt
2. Brussels Assembly am 26./27.9.
3. Blockupy-Festival am 20.-23.11. in Frankfurt
4. Proteste gegen das Krisenregime: „Tag X“-Mobi zum EZB-Neubau
1. Aktiventreffen am 14.9. in Frankfurt
Über hundert Blockupy-Aktive aus Regionalplattformen, AGs und Mitgliedsorganisationen des Bündnisses kamen nach Frankfurt, um gemeinsam mit der „Tag X“-Mobilisierung und der Vorbereitung des Blockupy-Festivals weiter zu kommen. Das Blockupy-Bündnis trifft seine Beschlüsse ja auf den Aktiventreffen, macht seine Alltagsarbeit in Arbeitsgruppen, alle Mitgliedsorganisationen und AGs sprechen sich im KoKreis ab, der das Bündnis vertritt.
Schwerpunkt des Aktiventreffens war die Vorbereitung des Blockupy-Festivals. Die Vorbereitungs-AGs – für Infrastruktur, Mobi, Programm usw. trafen sich, die Presse-AG und das Frauenplenum kamen zusammen. Im Abschlussplenum trafen wir dann Beschlüsse, vor allem zur Programmstruktur, zum Aktionsbild und zur Mobi.
Mehrere AGs brauchen jetzt, in der heißen Phase der Festival-Vorbereitung, dringend Unterstützung. Genaueres zum Festival findet ihr unten und auf der Blockupy-Page.
2. Offene Versammlung (Assembly) in Brüssel am 26./27.9.
auf Einladung der internat. Blockupy coordinating group
Unter dem Motto „Building together a transnational space for an Europe from below“ trafen sich in Brüssel etwa 120 Aktive aus 40 Gruppen, Organisationen und Netzwerken und aus 15 Ländern. Eingeladen hatte das europaweite Blockupy-Bündnis, hervorgegangen aus der Europäischen Blockupy Aktionskonferenz Ende 2013 in Frankfurt, das gemeinsam u.a. den „May of Solidarity“ angestoßen hatte. In der Auswertung der Mai-Aktionstage wurde deutlich: Die Netzwerke gegen die Katastrophe der Krisenpolitik rücken zusammen, protestieren gemeinsam auf Straßen und Plätzen; eine starke, europaweite Anti-Austeritäts-Bewegung bleibt aber eine schwierige Aufgabe. Die Kämpfe sind vielfältig und ungleichzeitig, die herrschende Rhetorik wird softer, die Alltagsrealität härter.
Unter diesen Bedingungen brauchen wir nun die Räume für transnationale Debatten und die Erfahrung gemeinsamer Aktionen und Praxis. Blockupy gehört zu den Bündnissen, die einen „transnational space“ für beides öffnen wollen. In Brüssel haben wir deshalb nach Ansätzen einer produktiven, gemeinsamen Agenda bzw. nach Überschneidungspunkten unserer unterschiedlichen Kämpfe gesucht. Wir haben diskutiert, wie Widerstand gegen die Institutionen des Austerity Regime über die EZB-Eröffnung hinaus stärker werden und sich den neu-alten Verhältnissen stellen kann. Wir haben auch gefragt, welche Bedeutung auch prekäre Arbeit und prekäres Leben als Normalzustand im Raum Europa – als Raum des Transits und der Lokalität - für kommende, konkrete und transnationale Protest- und Aktionsformen haben kann.
Die Teilnehmer*innen des Brüssel-Treffens haben ihre Absicht bestätigt, gemeinsam, stark und transnational zum „Tag X“ nach Frankfurt zu mobilisieren. Verabredet wurde auch, die begonnenen Debatten während des Blockupy-Festival zu vertiefen und zu konkretisieren.
Mehr zum Brüssel-Treffen (Einladung und Ergebnisprotokoll) auf der Website
3. Blockupy-Festival am 20.-23.11. in Frankfurt
Beim Blockupy-Festival - „#talk #dance #act - Runter vom Balkon!" - werden wir, mit Genoss*innen und Freund*innen aus europaweiten Netzwerken, gemeinsame Themen, Orte und Schritte unserer Proteste beraten. Wir setzen damit die Treffen des Sommers und in Brüssel fort. Wir werden fantasievoll, laut und gut sichtbar protestieren und einen Umzug zur EZB machen. Wir werden zum „Tag X“ mobilisieren. Und wir werden feiern und die Stadt auf das Frühjahr einstimmen. Der Aufruf ging schon über die Listen.
Mehr zum Festival auf der Blockupy-Page: http://blockupy.org
Dort findet ihr das Festival bald auch im Menü – Programm, Orte in Frankfurt, Infos, Anmeldung.
http://blockupy.org/3892/talk-dance-act-runter-vom-balkon-frankfurter-blockupy-festival-20-23-november-2014/)
# talk – Wir müssen darüber reden, was zu tun ist
Gemeinsam wollen wir die Debatten über die Krisenpolitik der Herrschenden und ein alternatives Europa von unten weiterführen und uns über zentrale strategische Fragen verständigen. Mehrtägige Arbeitsgruppen werden eine verbindliche und kontinuierliche Diskussion ermöglichen. Als zentraler Ort unseres Austauschs dienen Asambleas. Zwei öffentliche Podiumsdiskussionen zu Fragen emanzipatorischer Politik und Krisenentwicklung sollen auch Interessierte vor Ort erreichen. Alternative Stadtführungen eröffnen ungewohnte Einblicke. Und die Programm-AG ruft Gruppen und Organisationen auf, jetzt selbstorganisierte Workshops zum Widerstand gegen Austerität vorzuschlagen. Das Programm ist demnächst auf der Blockupy-Page.
# dance – Blockupy lädt ein
Um uns auch über inhaltliche und strategische Debatten hinaus kennenzulernen, wird das Festival vielfältige Räume der Begegnung schaffen. Geplant ist Musik, Lesungen, Filmabende, eine Fotoausstellung und vieles mehr. Dazu laden wir auch Kulturschaffende und kulturelle Einrichtungen ein, sich jetzt mit eigenen Veranstaltungen und Aktivitäten am Blockupy-Festival zu beteiligen.
# act – Grenzen überschreiten
Während unsere Kolleg*innen, Freund*innen und Genoss*innen in Südeuropa weiterhin gegen die Verarmungs- und Verelendungspolitik der Troika rebellieren, zieht die EZB in ihren neuen Palast ein. Blockupy zieht auf die Straße. Wir machen selbst einen Umzug zur neuen EZB und bringen ihr - in und mit zahlreichen Umzugskartons - all das zurück, was auf den Müllhaufen der Geschichte gehören. Denn wir brauchen weder rassistische und sexistische Spaltung, Verelendung, Privatisierung öffentlicher Gelder und Güter noch Kriege zur Ressourcensicherung - diesen Müll bringen wir zurück.
Wir packen mit an und tragen unsere Kritik vor die Tür der EZB, laufen zu den Eingangstoren und an den Zaun, hinter dem sie sich verschanzen. Wir werden dort sein, gemeinsam mit vielen Aktiven aus europaweiten Gruppen, Organisationen und Netzwerken. Wir denken und handeln mit kreativen Formen des zivilen Ungehorsams über alle Zäune hinweg. Mit uns gibt es keinen reibungslosen Umzug und keine reibungslose Krisenpolitik!
JETZT AKTIV WERDEN ZUR VORBEREITUNG DES FESTIVALS!
Festival-Workshops - bitte jetzt einsenden!
Neben vielfältigen anderen Veranstaltungen und Aktivitäten soll es auch diesmal ein breites Programm selbstorganisierter Workshops zum Widerstand gegen das Krisenregime geben. Dafür brauchen wir Eure Mithilfe und laden herzlich ein, einen Workshop auszurichten. Ob eher analytisch-theoretisch, politisch-strategisch oder praktisch-aktivistisch, das Festival soll unterschiedliche Zugänge bieten. Ein call for workshops ging schon über die Listen.
Um eure Ideen bei der Planung berücksichtigen zu können, benötigen wir eine kurze Darstellung des Konzepts (Dauer, Art der Veranstaltung), Angabe von möglicherweise benötigten Hilfsmitteln (Flipchart, Beamer o.ä.), sowie eine Ansprechpartner*in (inkl. E-Mail-Adresse und Telefonnummer). Schickt uns bitte eure Vorschläge bis einschließlich 12. Oktober (zumindest eine erste Kurzbeschreibung in ein paar Zeilen bis zum 15.10.) an: programm@blockupy.org
Helfer*innen fürs Festival gesucht!
Blockupy ist immer das, was wir gemeinsam daraus machen. Auch fürs Blockupy-Festival gibt es kein Büro, keine Jobs – dafür jede Menge Handarbeit. Nur damit wird's gelingen. Gesucht werden jetzt viele Menschen mit Begeisterung für das was nötig ist – Technik und Anmeldung, Info und Wegweiser, Auf- und Abbauen, Stände, Plakate, Flipcharts und vieles mehr. Wir freuen uns über alle, die anpacken!
Meldet Euch bitte bei: helfen-festival@blockupy.org
Blockupy meets Kultur – wer macht Angebote?
Künstler*innen, Kulturschaffende, kulturelle Einrichtungen – also Musiker*innen, Tänzer*innen, Theatermenschen, Schreibende, Lesende, Malende, Gestaltende, Bühnen, Galerien, Büchercafés, selbstverwaltete Freiräume, Eckkneipen, Kulturzentren und viele mehr. Euch alle laden wir ein, gemeinsam mit dem Blockupy-Festival einige Orte der Stadt in ein neues Licht zu tauchen, solidarisch und widerständig.
Angebote und Ideen schickt bitte an: programm@blockupy.org
Schlafplätze für das Festival – wer lädt ein?
Wir brauchen in diesen Tagen viele, viele Schlafplätze für Gruppen und Einzelpersonen.
Bitte überlegt, ob ihr einen oder mehrere Plätze zur Verfügung stellen könnt. Gebt dabei an:
· wie viele Schlafplätze es dort gibt
· wie viele davon auf dem Boden, auf einer Couch oder in Betten sind
· was die Gäste mitbringen sollen (Schlafsäcke, Isomatten?)
· in welcher Stadt sich die Wohnung befindet
· ob sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen ist
· ob es Haustiere in der Wohnung gibt
· und was euch wichtig ist.
Wir freuen uns auf Eure zahlreichen Angebote. Vielen Dank!
Meldet bitte die Schlafplätze, die ihr für das Festival zur Verfügung stellt, jetzt sehr bald an: penn.platz@notroika.org
4. Proteste gegen das Krisenregime: „Tag X“-Mobi zum EZB-Neubau
Irgendwann Anfang 2015 soll der EZB-Neubau seine Pforten öffnen. Aber nicht mit uns. Wir werden da sein, Verschieben hilft nichts, softe Rhetorik auch nichts. Wir protestieren nach wie vor gegen die autoritäre, unsoziale und rassistische Kürzungspolitik des Krisenregimes. Wir werden ihnen das Büffet vermiesen und den roten Teppich unter den Füßen wegziehen.
JETZT AKTIV WERDEN ZUR VORBEREITUNG DES „TAG X“!
Plakatwettbewerb – bitte jetzt bald einsenden!
„Tag X“ wird kommen und wir sind bereit - doch auch unser Mobimaterial muss spätestens zum Festival vor Ort sein. Es soll kreativ, spannend und motivierend sein - und das wird es am ehesten mit eurer Mithilfe! Schickt uns bitte jetzt euren Plakatvorschlag für die kommenden Proteste zum „Tag X“ und zur Blockade der EZB-Eröffnung. Die kreativsten Entwürfe werden wir im Rahmen des Blockupy-Festivals vorstellen, das schönste Motiv wird unser Mobiplakat.
Wiedererkennungseffekt muss allerdings sein: drei Blockupy-Piktogramme (findet ihr als .svg-Datei auf der Homepage), heller Hintergrund in Graustufen, Hauptfarben Blau-Rot-Grün, ein Verweis auf unsere Internetseite. Technisches: Farbmodus CMYK, Format A2 (Endformat inkl. 3mm-Anschnitt: 42,6x60,0cm) oder A2 lang (30,3x84,6cm), Auflösung mindestens 300dpi.
Das Plakat soll für den "Tag X" mobilisieren, ein Motto gibt es noch nicht, wird später vom Bündnis entschieden. Ihr könnt also eurer Kreativität freien Lauf lassen oder einen Platzhalter verwenden. Bitte schickt uns deshalb eine bearbeitbare Datei (z.B. .psd) oder seid für Änderungen erreichbar.
Schickt euren Entwurf bis 26.10 als druckfähige PDF-Datei (und möglichst auch als .psd-Datei) an: mobi@blockupy.org!
Mobivideos gesucht
Internetvideos sind für soziale Bewegungen weltweit ein wichtiges Mittel der Kommunikation und Information. Sie vermitteln Inhalte, Stimmungen und Aktionen viel direkter als lange Texte. Sucht man im Internet jedoch nach Videos zu Blockupy, so erscheinen hauptsächlich Szenen von Polizeigewalt und Repression und wenig darüber, was Blockupy eigentlich ist und will.
Wir wollen das ändern und brauchen dazu deine Hilfe. Wenn du gerne filmst, schneidest, Trickfilme oder Videostatements machst (oder es schon immer mal vorhattest), kannst du Blockupy helfen. Die Palette der Möglichkeiten ist groß. Beispiele: mit Musik unterlegter Zusammenschnitt von Videos und Bildern eurer Aktionen, animierter Erklär-Trickfilm, kurzes Statement, warum ihr es wichtig findet, euch an Blockupy zu beteiligen. Wir freuen uns über eure kreativen Videos und werden die besonders guten auch über unsere Kanäle weiterverbreiten.
Eure Videos, Vorschläge, Ideen oder Unterstützungsangebote sendet bitte an: mobi@blockupy-frankfurt.org
Widerstand macht Spaß – und kostet Geld....
Wir erhalten keine Großspenden von Parteien, Banken oder Unternehmen. Blockupy finanziert sich durch die Solidarität aller, die meinen, dass es nicht reicht, ins Kissen zu boxen oder zu schimpfen, sondern aktiv gegen die herrschende Politik aufstehen und sich widersetzen.
Wer für Blockupy spenden und unsere Arbeit auch materiell sichern möchte, ist hier richtig: http://blockupy.org/spenden/
Blockupy bei Dir vor der Tür
In vielen Regionen gibt es Blockupygruppen, die sich regelmäßig treffen.
Guck doch mal hier: https://blockupy.org/vor-ort/
Wir sehen uns in den Blockupy-AGs, den Regional-Plattformen, bei den nächsten Aktiventreffen.
Und vor allem am 20-23.11. in Frankfurt zum Blockupy-Festival – Let's #talk #dance #act!
Euer
Blockupy-Koordinierungskreis
www.blockupy-frankfurt.org
kontakt@blockupy-frankfurt.org
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Website: blockupy.org
E-Mail:
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(Newsletter Redaktion)
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(Ko-Kreis)
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