Liebe Mitglieder und Freunde von netzwerkB;
nachfolgend eine Pressemeldung im FOCUS vom 10.11.2014:
http://netzwerkb.org/2014/11/10/opfer-greifen-minister-an/
Aus Anlass der Reform des Sexualstrafrechts haben Opfer von
Kindesmissbrauch Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) Wortbruch
vorgeworfen. In einem Brief, der FOCUS vorliegt, schrieb Norbert Denef, der
Chef des Opfervereins netzwerkB, an den Politiker: "Dieser Gesetzentwurf
ist eine Farce“. Die Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch
müssten „komplett aufgehoben werden, und zwar auch rückwirkend“.
Die Gesetzesnovelle, die am Donnerstag den Bundestag passieren soll, sieht
lediglich eine Anhebung der Verjährungsfristen vor. Noch 2010 hatte Maas
zum Thema Kindesmissbrauch erklärt, es dürfe nicht sein, „dass ein
solches widerliches und grausames Verbrechen verjährt“.
Denef war 2005 als erstes Missbrauchsopfer von der katholischen Kirche
entschädigt worden. In den 60er-Jahren hatten sich ein Priester und ein
Organist im heutigen Bistum Magdeburg an ihm vergangen. Die Kirche zahlte
Denef 25.000 Euro für die Taten des inzwischen verstorbenen Priesters.
Strafrechtlich waren beide Vorfälle verjährt, weil Denef sich erst nach
Jahrzehnten in der Lage sah, Anzeige zu erstatten. Der 65-Jährige fordert
die Einrichtung einer Wahrheitskommission, um auch verjährte Fälle von
Missbrauch aufzuklären.
Quelle: FOCUS Nr. 46/14 10. November 2014
Ihr netzwerkB Team
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