Kinder mit ALG II
Eines vorab: es betrifft mich nicht, es geht ums Prinzip). Warum werden den Kindern, deren Eltern ALG II beantragen mussten, das Kindergeld wieder abgenommen, indem es als Einkommen angerechnet wird?

Jedes Kind in Deutschland hat ein Recht auf Kindergeld, warum nicht das Kind bei Hartz IV ? Gutscheine ausgeben, damit das Kind wenigstens etwas an Kultur, Sport usw teilnehmen kann ist nicht hinnehmbar. Damit werden die Kinder abgestempelt, jeder erkennt sofort, aha - ein Kind mit Hartz IV.

Gutscheine sind billiger als dem Kind (bei ALG II Bezug) das Kindergeld zu lassen ...

Allen anderen Kindern deren Eltern mäßig, gut bis sehr gut verdienen, wird das Kindergeld nicht angerechnet. Wo bleibt hier das Gleichheitsprinzip? Warum werden die Kinder in A- und B Klasse eingeteilt. A bekommt Kindergeld, B - denen wird es quasi wieder entzogen weil es zum Einkommen dazu gerechnet wird.

Ohne Arbeit
Arbeitslose müssen zum Jobcenter (früher Arbeitsamt), anmelden und hoffen auf Arbeit. Soweit so gut. Jedoch kann man fast täglich lesen wie mit unseren erwerbslosen Mitbürgern in den Jobcenter umgegangen wird. Schikane scheint an der Tagesordnung zu sein? Muss die Würde des Menschen vor den Türen der Jobcenter abgegeben werden, wie ein Kleidungsstück an der Garderobe? Haben Erwerbslose keinen Anspruch auf Würde? Wer bestimmt das?

Wurde bei ALG II Kleiderkammern, Suppenküchen und Tafel mit eingeplant?

Behinderte Mitmenschen
warum wird Behinderte, die im Haushalt der Eltern, Geschwister oder in anderer Gemeinschaft leben, der ALG II Eckregelsatz / Grundsicherung das Geld Prozentual gekürzt? Haben behinderte Bürger keine Ansprüche mehr? Oder anders ausgedrückt: sie haben keine Ansprüche ans Leben zu haben? Jeder Bürger, der behinderte Menschen betreut weiß, dass gerade hier vieles nicht von den Kassen bezahlt wird, vieles bleibt außen vor, steht nicht auf der Liste.

Haben behinderte Menschen kein Anrecht auf Leben in Würde?

Mindestlohn
Mit Einführung des Mindestlohn von 8,50 € (zu wenig zum Leben, 10 € sollte das Minimum sein) wurde zwar ein Zeichen gesetzt, wenn auch wenig, wären da nicht die vielen Ausnahmen. Auch hier werden Menschen vom wenigen ausgegrenzt, man gönnt ihnen nicht mal die 8,50 € an Mindestlohn. Wer wird hier belohnt? Zwar bekommen jetzt Menschen im unteren Lohnsektor etwas mehr im Monat, bei vielen ist nach wie vor die Aufstockung ein Muss, ansonsten reicht es nicht zum Leben.

Wurde beim Mindestlohn die Aufstockung mit eingeplant?

Rentner
Renten steigen nur minimal, die Kosten bei Krankheit im Alter umso mehr. Damit meine ich nicht die Kosten bei den Versicherer, sondern die Kosten die der Rentner selbst übernehmen muss. Mit einer kleinen Rente sind selbst Kopfschmerztabletten, Haftcreme für die dritten Zähne uvm. eine hohe Ausgabe (als Beispiel), muss dann am Essen gespart werden. Nicht alle Rentner sind noch gut zu Fuß um sich an der Tafel anzustellen. Altersarmut (wie Armut generell) ist stark im kommen, warum wird hier nicht gegen gesteuert?

Altersarmut ein Tabuthema?

Alten- und Pflegeheime
Zunehmend ist zu beobachten, dass man den Heimbewohnern immer mehr Recht abspricht. Ob per Gesetz, Heimordnung oder durch Heimaufsicht und Pflegepersonal. Wobei das Pflegepersonal unterbesetzt ist. Der Heimbeirat ist nur Makulatur, zu sagen haben sie nichts, können nur Wünsche, Kritik, Beschwerden weiter geben, mehr ist nicht. Das letzte Wort hat immer die Heimleitung. Es wäre wünschenswert wenn man dem Heimbeirat (Bewohner die von ihren Mitbewohnern dafür gewählt wurden) mehr Rechte einräumen würde, die auch von Seiten der Heimleitung umgesetzt werden müssen. So wie jetzt darf und sollte es nicht bleiben.

Doch nun kommt es dicke. Immer mehr Bundesländer fordern oder denken darüber nach, Bewohner die einen staatlichen Zuschuss für die Heimkosten bekommen, dass diese nur ein Anrecht auf ein 2-Bett Zimmer haben. Diesen Menschen wird dadurch nicht nur die Privat- Intimsphäre genommen, sondern auch die Würde des Einzelnen.

Flüchtlinge
Auf der einen Seite will man Flüchtlinge (Asylsuchende) aufnehmen, auf der anderen Seite will man sie loswerden, abschieben mit nicht immer nachvollziehbaren Argumenten. Asylrecht ist ein Menschenrecht - oft steht es nur auf dem Papier. Die Unterkünfte (Heime, Kasernen etc) für Asylsuchende sind oftmals in einem katastrophalen Zustand. Menschen werden zu viert oder sechs in ein Zimmer untergebracht, oft aus verschiedenen Herkunftsländer, lässt sie monatelang auf die Zu- oder Ablehnung ihres Asylantrages warten, ein unhaltbarer Zustand. Probleme sind vorprogrammiert. Sie dürfen die Stadt nicht verlassen (soll jetzt geändert werden??), keine Arbeit aufnehmen, einfach nichts, nur die Sprache erlernen und warten, warten auf was? Viele haben eine gute Ausbildung sind Ärzte, Ingenieure usw. doch, trotz angeblichen Fachkräftemangel, dürfen sie nicht arbeiten und wenn dann fahren sie Taxi oder gehen putzen ...

Wer meint, dass die Flüchtlinge uns Arbeitsplätze wegnehmen der irrt. Oft ist zu beobachten, dass diese Menschen, schon wegen mangelnder Sprachkenntnisse, in Gaststätten, Hotels usw arbeiten, ihre Arbeitgeber sind meist Landsleute. Die Flüchtlinge arbeiten für wenig Geld, es reicht gerade zum leben, nicht mehr oft weniger.

Eines darf nicht übersehen werden:
die Industrieländer werden immer reicher, die arme Bevölkerung hat nichts davon, sie steuern jedoch zum Reichtum mehr bei als mancher denken vermag.
Konzerne lassen in den armen Ländern produzieren, für wenig Lohn, ohne Arbeitsschutz usw., damit wir alle Kleidung für wenig bis sehr wenig Geld kaufen können. Der Konzern verdient sich dumm und dämlich, zahlen wenig Steuern (durch etliche Tochtergesellschaften), es zählt nicht der Mensch, es geht um Gewinne ..
In allen Ländern werden durch Niedriglöhne Menschen ausgebeutet, der Lohn geht zu 100% zurück in den Konsum, alle erzielen dadurch Gewinne, der Dumme ist und bleibt der arme Mensch.

Ohne Armut - viele Arbeitslose - keine reichen Industrieländer - wer soll das bezahlen?
Gäbe es keine Armut müssten viele Konzerne zumachen oder eröffnen erst keine Tochtergesellschaften. Die Welt bräuchte keine Hilfsvereine und Ämter, die Arbeitslosigkeit würde sich um wenigstens das fünffache erhöhen weltweit. Das ist mit der Grund warum Armut nie abgeschafft wird. Woher soll das Geld kommen bei so vielen Menschen ohne Arbeit?

Das alles ist kein Grund für einen Hungerlohn. Hungerlöhne sind verachtenswert und darf es nicht geben. Auch die ärmere Gesellschaft hat ein Recht auf ein Leben in Würde, Mit Krankenkarte und Altersrente. Dafür lohnt es sich zu kämpfen ...


in Deutschland - Armut per Gesetz?
(s.o. - Art.1, Abs.1 des GG und Artikel 30 aus Allg. Erklärung der Menschenrechte ..
habe ich nicht umsonst übernommen ... hat ihren Grund ..)