Ein Arbeitsvertrag auf Zeit = legale Sklavenhaltung
Vorgeschichte:
Mann (63) seit knapp 2 Jahren arbeitslos mit wenig Geld zum Leben. Weil seine Miete über dem Satz lag musste er von seinem Eckregelsatz von 396 € davon noch 200 € zur Miete abzweigen, das Amt übernahm nur einen anteiligen Betrag. Nach Abzug von Strom, Telefon/Internet und sonstige Kosten blieben ihm gerade noch 123 € zum leben für einen vollen Monat. Wehe es kam was dazwischen schon sah es noch düsterer aus. Der 2-wöchentliche Gang zur Tafel wurde zur Pflicht ...
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Endlich fand er eine Arbeit in einer Kantine. Die Firma vergibt nur Arbeitsverträge für 1 Jahr mit dem Hinweis, kann verlängert werden um jeweils 1 Jahr. Doch erstmal 6 Monate Probezeit ...
Er nahm die Stelle an weil es immer noch besser war als tagtäglich zu Hause zu sitzen, von vielem ausgeschlossen, Kultur oder mal ins Eiscafe gehen, der Gedanke war weit weg, kein Geld. Er fühlte sich ausgestoßen ...
Nach der Probezeit bekam er seinen Vertrag für 1 Jahr. Egal ob erkältet und Fieber, er ging zur Arbeit. Er hatte Angst dass sein Vertrag sonst nicht verlängert wird wenn er zu Hause blieb. Egal ob Überstunden gefordert wurde oder Wochenendarbeit, er muckte nie auf, sagte zu und machte was von von ihm verlangt wurde. Der Chef lobte ihn und sagte öfter: bin sehr zufrieden und froh dass ich sie habe ...
Nun kam das was er immer vermeiden wollte, er wurde krank. Eine Schulter war angeschwollen, Wasser hatte sich angesammelt, es musste mehrmals punktiert werden, der Arzt schrieb ihn für 2 Wochen krank, der Arm kam in eine Schlinge. Der Arzt sagte ihm, dass er so nicht arbeiten gehen kann sonst kann es schlimmer werden. Der Mann fügte sich.
Am Tag der Krankmeldung rief er seinen Chef an und teilte ihm mit, dass er für 2 Wochen wegen der Schulter krank geschrieben wurde. Der Chef: sie glauben doch nicht dass der Arbeitsvertrag nun verlängert wird? Der Mann war entsetzt, damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Er war verzweifelt ...
Die 2 Wochen waren fast vorbei, der Arzt wollte den Mann noch eine Woche krankschreiben weil die Schulter noch nicht voll belastbar wäre. Der Mann sagte lieber nicht, mein Arbeitsplatz steht auf der Kippe nur weil ich krank geworden bin. Der Mann wollte Montag wieder zur Arbeit. Jedoch am Nachmittag rief sein Chef an und sagte: sie haben noch Urlaub offen, nehmen sie jetzt 2 Wochen. Der Mann war einverstanden weil er nicht wusste wie er sich jetzt verhalten soll ...
Nach dem Urlaub ging er wie gewohnt zur Arbeit, der Chef freundlich und zuvorkommend wie zuvor. Der Mann schöpfte neue Hoffnung ... jedoch nach 1 Woche kam es dicke ...
eine neue Kraft war eingestellt und wurde allen Mitarbeitern vorgestellt. Und zu dem Mann gewandt sagte der Chef: bitte arbeite die neue Kraft ein. Soweit so gut ....
Nachmittags wurde der Mann ins Chefbüro gerufen. Der Chef teilte ihm mit dass sein Vertrag nicht verlängert wird. Grund: er läuft aus .. das war es schon. Doch, sagte der Chef: die neue Mitarbeiterin kann nur 3 Tage in der Woche arbeiten, die restlichen 2 tage können sie übernehmen, bekommen dafür einen neuen Arbeitsvertrag, wieder für 1 Jahr. Der Mann lehnte dankend ab. Er war fassungslos und wusste nicht wie er sich verhalten soll.
Das ist schon böse ...
Der Mann soll die neue Mitarbeiterin, die seine Stelle bekommt, einarbeiten und weil die Frau nur 3 Tage arbeiten kann, darf er (wie großzügig) bleiben für die restlichen 2 Tage ... und - er solle sich bloß nicht einfallen lassen jetzt für den Rest der Zeit krank zu machen ... was einer Drohung und Nötigung gleich kommt ... (er hat heraus bekommen dass die neue Mitarbeiterin 9 Euro die Stunde bekommt, er hat 13 Euro - es geht also ums Geld ... man will sparen ...)
Der Mann ist sehr verletzt und steht noch unter Schock über diese Dreistigkeit. Er rief mich gestern an, wir haben 6 Stunden miteinander telefoniert. Konnte ihn beruhigen und habe ihm erzählt was er machen kann ... er hat noch 5 Wochen dann läuft der Vertrag aus.
Habe dem Mann geraten sich gleich arbeitslos zu melden, der Arbeitgeber muss ihm dafür frei geben, gegen den Arbeitsvertrag kann er nichts machen, er hat unterschrieben ... sollte der Chef ihn jetzt mobben, so kann er dagegen vorgehen und sich deswegen auch krank schreiben lassen. Am letzten Arbeitstag soll er bei Schlüsselübergabe sich dies quittieren lassen, zur eigenen Sicherheit ... keine Schlüsselübergabe ohne Quittung ...
Es ist eine Schande wie mit Menschen umgegangen wird. Arbeitsverträge auf Zeit mit Option auf Verlängerung (jeweils um 1 Jahr) gehören verboten. Alle Mitarbeiter in dem Betrieb haben einen Zeit-Arbeitsvertrag. Die meisten gehen auch bei Krankheit zur Arbeit, immer mit der Angst lebend, dass der Vertrag sonst ausläuft. So macht man sich Untergebene gefügig, nutzt die Mitarbeiter gnadenlos aus ... entweder oder ...
werde berichten wie es weiter geht ...