Nach der Wahl - die Parteien zeigen ihr wahres Gesicht
Nun wird aufgeräumt. Jetzt zeigen wir erst mal den Erwerbslosen was es heißt ALG II zu beziehen.
Entweder die Erwerbslosen halten sich an die von uns vorgegebenen Gesetze oder sie werden mit voller Härte Sanktioniert. Dass die Gesetze zum Teil gegen die Würde des Einzelnen wie auch gegen die Menschenrechte geht, interessiert da wenig. Wir, die Parteien (hier CDU, CSU und SPD) haben das sagen - basta. Dass zum Teil auch der Bundesgerichtshof anderer Meinung ist, auch das wird ignoriert, ist ja nur eine Vorgabe, kein Gesetz was aus Karlsruhe kommt, eigentlich eine Duldung, was wollt ihr euch dann beschweren?
Hier wird den Erwerbslosen Menschen generell unterstellt, das sie faul, nicht arbeitswillig usw. sind. Gerade junge Erwachsene will man mit voller Härte strafen, sie sollen kuschen oder sie werden "gekuscht" (sanktioniert). Dass es nicht nur bei der Kürze des Regelsatzes bleibt, sondern dass auch anteilig oder voll die Miete nicht gezahlt werden, hier wird der Obdachlosigkeit Vorschub geleistet.
Die Worte Horst Seehofer (CSU): "Die Agenda 2010 war ja wohl nicht die verkehrteste Reform in Deutschland und steht für das Prinzip des Fördern und Forderns". Aha - wo bleibt bittschön die Förderung? Ist Förderung gleichzusetzen mit unsinnigen und wiederholenden Maßnahmen, nur damit die Teilnehmenden aus der Statistik raus fallen, gleichzusetzen? Warum macht ihr euch nicht die Mühe und sucht nach Arbeitsstellen für die Erwerbslosen, dafür ist Arbeitsamt und Jobcenter doch zuständig, wohl weil ihr keine findet?
Jeder Mensch hat ein Recht auf Arbeit und freie Berufswahl, so steht es im GG. Bei ALG II wird das GG ausgehebelt, man gibt den Menschen 1 €, 400 € oder keine Jobs, sie können ja aufstocken, hat das mit Würde zu tun? Mir scheint, ist man in den Mühlen der Hartz-Gesetze, hat das GG keine Bedeutung mehr, bisschen einfach oder nicht? Auch der Minister des Innern spricht ähnliche Worte, nur geht es hier um Asylsuchende. Auch hier wird erst mal Wirtschaftsgründe unterstellt, dass es auch andere Gründe gibt, wie soll das zB ein Mensch beweisen dass er verfolgt wird, wenn auf der anderen Seite keine Regierung zu gibt, dass sie Menschen einer bestimmten Zugehörigkeit (Gruppe) sehr wohl diskriminiert und verfolgt. (sichere Herkunftsländer).
Immer wieder kommt die Ansage, erwerbslose Menschen sollen in den Altenheimen und ähnliche Institutionen eingesetzt werden, was nichts anderes heißt: hier werden Menschen zu Zwangsarbeit verdonnert, wehren zwecklos sonst hagelt es Sanktionen. Die Bewohner dieser Institutionen werden gleich mit sanktioniert, sollen froh sein, dass überhaupt jemand kommt um sie zu pflegen usw. allein der Gedanke daran ist mehr als verwerflich.
Was können Bewohner von Altenheimen und anderen Institutionen dafür, dass es die Regierung nicht schafft, Arbeitsplätze zu schaffen? Arbeitsplätze von denen auch die Menschen leben können ohne auf Aufstockung zurückgreifen zu müssen. Was können wir Bewohner dafür, dass viel Pflegepersonal in andere Berufe abwandern, weil sie in ihrem erlernten Beruf wenig verdienen und das bei Schichtarbeit an allen Tagen?
Ich selbst lebe wegen meiner Erkrankung in einem Altenheim. Werde ich nun bestraft weil ich krank bin? Werde ich nun bestraft weil ich mir selbst in allen, oder einigen Dingen nicht mehr selbst helfen kann? Bin ich schon abgeschrieben, ein lästiges Übel das froh sein muss, wenn überhaupt jemand kommt? Reicht es nicht schon, dass viel Pflegepersonal gekündigt wird, mit fadenscheinigen Gründen, weil man Arbeitskräfte aus den neuen EU-Länder, oder weiter herholt, die sind billiger und williger als deutsche Arbeitskräfte, die Sprache spielt da erst mal keine Rolle, das lernen die schon ... als Gründe wird natürlich angeführt, dass es keine Pflegekräfte gibt was so ja nicht stimmt, sie wollen sparen auf Kosten von uns allen.
Die Gefahr, dass zB. Medikamente vertauscht werden, aufgrund der Sprachprobleme, ist sehr groß. Muss erst was passieren bis man aufwacht? Muss erst was passieren, das dann auch an die Öffentlichkeit kommt, bis man erkennt, dass es so nicht gehen kann? Pflegepersonal die die Sprache nicht kennen, des Lesens nicht mächtig sind, wie Pflegepersonal die man mit Zwang in die Altenheime und andere Heime schickt, ist eine Zumutung die so nicht hingenommen werden kann.
Bewohner dieser Heime sind weder entmündigt, noch irre oder sonst was. In den meisten Fällen sind wir krank, benötigen mehr oder weniger Hilfe, meist Unterstützung und kleine Hilfestellungen weil wir dies oder jenes alleine nicht schaffen. Natürlich gibt es auch Pflegefälle, leichte und schwerst Pflegefälle, sie brauchen besondere Zuwendung und Pflegepersonal mit Zeit, weil sich diese Menschen überhaupt nicht mehr alleine helfen können. Gerade hier ist geschultes Personal gefragt. Keine Zwangsarbeiter und Kräfte die nicht verstehen was der Kranke mitteilen möchte.
Mir scheint, dass Asylsuchende, erwerbslose, behinderte wie auch ältere Menschen in den Heimen (egal welches Heim) nicht mehr gefragt sind in unserem Land. Wir werden als Kostenfaktor angesehen, als unerwünschtes Übel. Wie anders soll man das Verstehen was aus Berlin von der Regierung kommt?
Liebe Mitmenschen - lasst es nicht zu, dass man so mit Menschen umgeht.
Morgen könnt auch ihr betroffen sein.
Eine Krankheit, Unfall oder eure Firma geht in die Insolvenz, so schnell kann es gehen, die Welt verändert sich von einer Minute zur nächsten ... wünschen tut man es niemanden, doch keiner kann sagen, dass ihm das nie passieren wird ... was kommt dann?