Ist dieser Titel nicht eine Hetze? Ein Aufruf gegen Flüchtlinge zu sein?
das kam mir, nach dem ich diesen Titel in letzter Zeit öfter gelesen habe, sofort in den Sinn. Was soll diese Frage? Ist es denn nicht eine Menschenpflicht, bei so viel an Elend zu helfen? Oder soll man die Augen davor verschließen, keine Flüchtlinge mehr aufnehmen? Für mich liest es sich wie eine Hetze gegen Flüchtlinge. Dabei sollten wir doch froh sein, dass wir in einem Land leben, in dem es kein Krieg, keine Revolte, keine Hungersnot, keine Gewalt, wie auch kein Totschlag und Vergewaltigung tagtäglich erleben müssen.
Meiner Meinung nach dürfte es so eine Frage gar nicht geben, sich nicht stellen. Andere Länder, die viel ärmer sind als wir, wie Jordanien zB. haben mittlerweile so viele Flüchtlinge wie sie an Einwohner zählen und trotzdem machen sie, angesichts der Tragödien, die Grenze nicht zu. Da stellt sich dieses Thema nicht. Und sie haben bestimmt viel mehr Probleme und Schwierigkeiten wie sie mit dem großen Flüchtlingsstrom umgehen können und auch müssen, die Flüchtlinge sind da, man kann sie nicht mehr wegschicken, was auch unmenschlich wäre.
Wir haben noch nicht mal so viele Flüchtlinge aufgenommen (Deutschland rechnet für 2014 mit 200 000 Flüchtlinge, Tendenz steigend) unser Land ist größer und auch reicher und trotzdem hat man das Gefühl, dass viel zu viele Menschen aus den Kriegsgebieten zu uns kommen. Warum ist das so? Ist es Angst, dass dann für uns nichts mehr übrig bleibt? Hat man Angst, dass die Flüchtlinge uns Arbeitsplätze wegnehmen? Denn Angst muss es wohl sein, oder ist es Abneigung gegen Menschen aus diesen Länder? Oder ist es Angst, weil Flüchtlinge aufnehmen heißt auch, dass es mit Kosten verbunden ist?
Glaube, dass diese Angst vieler durch unsere Ausländerpolitik noch gestärkt werden. Wir sind dabei, zusammen mit der EU die Grenzen dicht zu machen. Man will keine Flüchtlinge haben. Man unterstellt den meisten Flüchtlingen, dass sie aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland kommen. Es wird nicht nach Gründen gefragt, sondern es hagelt Unterstellungen, man will die Flüchtlinge so schnell als möglich wieder los werden. Nun kommen aber verstärkt Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten zu uns. Was macht unsere Regierung? Sie heulen sofort, dass da wo die Flüchtlinge an Land gehen (zumeist Italien) die Flüchtlinge auch bleiben müssen. Was nichts anderes heißt, wir wollen die nicht, sie sollen da bleiben wo sie angekommen oder aus Lebensgefahr gerettet worden sind. Wir schicken schließlich Geld. Meiner Meinung nach ist das eine menschenverachtende Politik.
Die Regierung hat sich ja bis zum Oktober noch nicht mal Gedanken darüber gemacht wo man die Flüchtlinge unterbringen will. Es wurden Notunterkünfte zur Verfügung gestellt das war es auch schon. Jetzt wo heraus kam wie Verantwortliche Personen mit Flüchtlinge umgegangen sind, wie sie auch untergebracht wurden, jetzt kommt die Ansage ... davon wussten wir nichts. Wer soll das glauben? Die Behörden wie auch die Regierungen wurden in der Vergangenheit sehr oft auf die unzumutbaren Zustände in den Asylbewohnerheimen aufmerksam gemacht, was hat sich getan? Nichts, alles blieb wie gehabt. Erst durch die Medien kam überhaupt eine Ansage der jeweiligen Ministerpräsidenten, dass man die Zustände ändern will. Man darf gespannt sein. Persönlich glaube ich da nicht so recht dran, es wäre eine Wunder.
Doch was soll man von einer Regierung halten die nicht mal die eigene Bevölkerung vor immer mehr Armut schützt? Wo die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht? Wo Zeit und Werksverträge Vorrang haben, wo reale Arbeitsplätze immer mehr verschwinden? Von einer Regierung die Menschen ohne Arbeit immer mehr die Würde raubt, bevormundet? Bei so einer Politik haben Flüchtlinge schlechte Karten. Nach außen hin wird viel geredet, doch es müssen Taten folgen, Taten in die richtige Richtung.