von lupa Sa 06 Dez 2014, 01:13
die Reaktionen einiger Politiker wegen der Wahl von Ramelow
zeigt nicht nur die Gesinnung, sondern zeigt mir auch, dass
man so Parteien nicht wählen kann (besonders in München)
Bodo Ramelow hat eine sehr gute Antrittsrede gehalten, zeigte die Richtung wohin die 3 Parteien gehen wollen und vergaß die Opfer des SED-Regime dabei nicht. Alle Achtung ...
Schon musste ein Politiker? (Name noch nie gehört .. Scheuer oder so ähnlich) aus München seinen Senf abgeben, redete von Schande für Deutschland ... glaube der redete von sich selbst, er vergaß es nur ...
Nein - Liebe Freunde,
diese Koalition in Thüringen ist weder eine Schande noch sonst was in dieser Richtung. Es ist ein Neuanfang, ein Beginn von Aufarbeitung, nach 25 Jahren wurde es auch Zeit.
Und die, die sich unqualifiziert äußern sollten lieber mal darüber nachdenken was bei uns war. Ich meine nach dem 2. Weltkrieg. Wo kamen da auf einmal die Politiker her? Warum haben sich da bis heute nur wenige Menschen aufgeregt? Oder weiß man nicht, dass die Nachfolgepartei der NSDAP die SPD ist? Weiß man nicht, dass Funktionäre der SED sich auch in anderen Parteien tummeln, nicht nur bei den Linken?
Nein, es ist an der Zeit jetzt sich der Aufarbeitung zustellen. Einfach nur zu schimpfen bringt nichts, man muss den Dialog eröffnen und auch führen. Oft meckern eh nur die welche nicht in der DDR gelebt haben.
Und den Opfern sei gesagt: bitte öffnet euch für den Dialog. Man muss darüber reden. Nur so kann man es verarbeiten. Ob man verzeihen kann, das weiß ich nicht. Vergessen kann man es bestimmt nicht. Hier kann ich mitreden. Ich wurde Opfer eines Verbrechens, ist schon lange her. Verzeihen und Vergessen kann ich nicht. Doch darüber reden mit Menschen denen ich vertraute und noch immer vertraue, das hat geholfen, geholfen damit man weiter leben kann. Denn oft haben mich Albträume fast in den Wahnsinn getrieben. Durch den Dialog bin ich innerlich ruhiger geworden. Mein Kampf gegen Armut und Ausgrenzung kam wieder zum Vorschein ... es geht weiter ...
Bodo Ramelow ist ein Gewerkschafter. Ein Kämpfer. Ich traue ihm und dieser Koalition zu sich den Aufgaben zu stellen. Es kann nur besser werden. Besser für die Menschen in Thüringen, wie auch bei der Aufarbeitung was die Vergangenheit der Linken betrifft. Selbst meine Freunde aus der ehemaligen DDR sind mit dem Ausgang der Wahl zufrieden. Sie sagen auch, dass es Zeit ist für die Aufarbeitung. 25 Jahre nach der Maueröffnung ist die Zeit reif für den Dialog. Auch sie können einiges nicht vergessen doch sie sagen: man muss nach vorne schauen, reden und weiter reden hilft.
Sie tun sich, wie ich auch, schwer mit dem Wort Unrechtstaat. Sie meinen es gab sehr viel Unrecht bei uns in der DDR, das ist wahr. Doch der Staat ist das Volk. Aus dem Grund können sie nicht von einem Unrechtstaat reden. Wir haben auch schöne Zeiten erlebt, sagen sie. Wir können doch 40 Jahre und mehr nicht einfach wegwerfen. Wir haben da gelebt, es war unser Land. Wir haben geheiratet, Kinder bekommen, es gab viel Leid, doch es gab auch viel Freude.
Wir reden oft darüber. Über die Zeit in der DDR, wie auch was sich hier im Westen getan hat. Es gibt einiges was im Osten oder Westen besser war, vieles war gleich, vieles war einfach böse. Am schlimmsten fanden sie, dass sie nie wussten, ob es einen oder mehr Denunzianten unter ihnen gab. Es gab immer wieder Freunde, die sich im nach hinein als Schweine zeigten. Misstrauen wurde größer ... es war nicht schön ... dadurch wurden viele Menschen verhaftet und kamen in den Knast. Immer die Angst, der Nachbar, Arbeitskollege ... könnte ein Spitzel der Stasi sein. Sie trugen ja kein Schild wo es drauf stand ...
Nun sollte man erst mal die neue Regierung in Thüringen ihre Arbeit aufnehmen lassen. Warten was kommt. Den Dialog nicht ablehnen ...
Die Linke kann zeigen, dass sie nicht mehr die gleichen sind wie damals, bzw. nicht alle in dieser Partei waren Schweine ... auch das darf man nicht vergessen ... es sind Menschen wie du und ich dabei. Man wird sehen ...
Viel Glück