Islamisierung und Ausländerfeindlichkeit ist es eigentlich nicht.
Das wird von den Neonazis als Vorwand genommen, gerade wegen IS, gibt man diesem neue Nahrung.
Nachdem was ich tagtäglich höre und sehe hat die Unzufriedenheit der Bürger nur wenig mit den Flüchtlingen zu tun, sondern es ist ein Vorwand der Organisator, die unter dem Namen Pegida Mitmenschen zur Demo aufrufen. Nicht wenige gehen dahin ohne sich zu fragen ob sie auf der richtigen Seite stehen, daran wurde nicht gedacht.
Leider wird das Flüchtlingsproblem jetzt als Vorwand genommen, die Fremdenfeindlichkeit nimmt zu. Das konnte und kann man gut erkennen wenn die Menschen gefragt wurden warum sie mit zur Demo gehen. Nur wenige haben sich wirklich mit der Problematik auseinander gesetzt. Es wird nachgeredet ohne Sinn und Verstand. Eigentlich wurde vergessen warum man sauer ist. Einer muss der Schuldige sein, jetzt sind es Flüchtlinge, morgen sind es die Arbeitslosen (hatten wir schon mal) wieder, übermorgen geht es gegen Rentner, Behinderte und wieder mal gegen die Jugendliche.
Nahrung bekommen die Nazis durch das was man von den Politiker hört. Verschärftes Asylrecht. Fast alle Flüchtlinge sind Wirtschaftsflüchtlinge. Sinti und Roma sind die die unser Sozialsystem ausnutzen und ähnliches. Nun kommt das was man nicht will und was so auch nicht stimmt. Wie Islamisierung, Burka usw. Das Thema wurde vorgeschoben und nicht wenige machen mit. Dabei ist die Angst. Die Angst vor sozialem Abstieg. Angst, dass es für uns nicht mehr reicht. Das Thema Flüchtlinge wird hoch geschaukelt, dabei ist und sollte es kein Thema sein. Dass Flüchtlinge auf Dauer mehr in die Sozialkassen einbringen als sie mal gekostet haben, das wird außen vorgelassen. Die Veranstalter (Pegida) haben dafür kein Ohr. Sie wollen ihre neonazistische Parolen unter das Volk bringen, leider funktioniert es auch, wie man jetzt sehen kann.
Die Wut der Bürger hat sich über die Jahre, nachdem Agenda 2010 ins Leben gerufen wurde, angestaut. Löhne die nicht mehr steigen, im Gegenteil sie sinken und nachdem damals die Politiker Klement und Müntefering laut gerufen haben, dass man auch für weniger Geld arbeiten kann und muss. Das hat dem Lohndumping Türe und Tore geöffnet. Erst waren es erwerbslose Menschen die davon betroffen waren. Doch zunehmend ging es auch auf reale Arbeitsplätze über. Viele Firmen sind auf den Zug aufgesprungen, die Regierung gab es ja vor.
Die Vermittlung von Arbeitslosen waren und sind fast immer im Niedriglohnsektor zu finden. Durch die Einführung von 1 € Jobs gingen weiter die Löhne nach unten. Arbeitskraft wird nicht mehr gewürdigt. Unlängst kam der Versuch auf, dass Hamburg ab 2015 Langzeitarbeitslose zwingen wollen für NULL € zu arbeiten. Wenn ich so was höre da geht mir der Hut hoch. Also gibt es da Arbeitsplätze. Warum werden die nicht nach Tarif bezahlt? Wieso sollen hier erwerbslose Menschen herhalten mit der Begründung, sie bekommen ALG II, ergo können sie dafür auch was tun. Was ist denn das für eine Einstellung? Mir zeigt es, dass man meint mit dem arbeitslosen Mensch kann man verfahren wie man will, sie sind Freiwild in den Jobcenter. Das ist eine böse und menschenverachtende Politik die man niemals stumm hinnehmen darf.
Hier macht sich mit Recht Angst breit. Angst selbst mal dahin abgleiten zu können. Wer heute seinen Arbeitsplatz verliert kann wenig darauf hoffen, schnellstmöglich einen neuen Job zu finden. Das kann dauern, 1 Jahr ist schnell vorbei und schon ist man in der Hartz IV Falle angelangt. Die Arbeitspolitik hat sich mit der Agenda 2010 nach unten verschlechtert. Es zählt nicht mehr der Mensch, es zählen keine reale Arbeitsplätze, es zählt nur noch wie kann man die arbeitslose Bevölkerung beschäftigen kann, quasi zum Null. Als Belohnung für das mitmachen, erhalten die Arbeitgeber Subventionen. Was nichts anderes heißt als: die Jobcenter kaufen Arbeitsplätze, schicken Arbeitslose dahin, der Lohn reicht da eh nicht, sie können aufstocken. Das Aufstocken hat sich dermaßen eingebürgert, es ist ein Teil dieser menschenverachtende Politik. Das dollste: die Gewerkschaften gehen kaum dagegen, warum auch? Auch Gewerkschaften sind Arbeitgeber. Das wird leider oft vergessen.
Die nächste Angst sind die Renten. Das Renteneintrittsalter wurde nach oben korrigiert, was nichts anderes ist als eine Senkung der Renten. Altersarmut macht sich schon jetzt bemerkbar. Menschen in Hartz IV bleiben auf der unteren Stufe, nennt sich dann: Grundsicherung im Alter. Geldlich ist es das gleiche wie bei Hartz IV.
Gleich dahinter die Pflege im Alter. Auch hier ist vieles verbesserungswürdig. Braucht man Pflege bekommt man diese auch. Leider zeigt sich da eine Negativseite die niemals hingenommen werden kann wie: Bevormundung, sollen froh sein dass geholfen wird, wird wenig gefragt ob es einem passt oder nicht und und und - hier kann ich schon Romane schreiben darüber. Erlebe es ja tagtäglich, vorher in der eigenen Wohnung, da hieß es öfter: sie müssen Möbel entsorgen, unsere Pflegekräfte brauchen viel Platz usw. Es kam gleich die Bevormundung, sie wollen bestimmen ... hatte damals mehrere Pflegefirmen raus geworfen, brauchte nur Haushaltshilfe, keine körperliche Pflege, meine Wünsche und Fragen wurden teilweise übergangen. Jetzt im Altenheim ist es auch oft mal so, Bevormundung durch eine Pflegekraft, man wird teilweise nicht für voll genommen. Benötige Hilfe bei vielen was ich selbst nicht hin bekomme durch Gefühlslosigkeit in den Fingern, Füße, Herz (nur keine Anstrengung) Jeder Behinderte macht viele Handbewegungen anders, nur so kann er sich lange selbst behelfen. Das bemerkt fast niemand, was auch so gewünscht ist. Nur ein guter Beobachter sieht, dass (nehme hier mich als Beispiel) man einiges macht, ausführt was nicht der Norm entspricht. Meine Freundin bemerkt es öfter. Früher musste sie oftmals Wäsche bügeln. Ich kann dies schon seit Jahren nicht mehr, verbrenne mich dabei. Das fragen: kannste, willste, magst du ... wurde mir zu viel. Habe mich über Bügelpressen informiert, dann gekauft. Der Erfolg: ich kann es wieder selbst erledigen. (das war vor 10 Jahren). Das Gerät habe ich ins Altenheim mitgenommen. Wieder ein Stück Selbstständigkeit zurück. Was mich am meisten ärgert: jeder Versuch von Bevormundung. Das erlebe ich öfter ...